Der Duft von Büchern und Kaffee: Liebesroman (German Edition) by J. Vellguth

Der Duft von Büchern und Kaffee: Liebesroman (German Edition) by J. Vellguth

Autor:J. Vellguth [Vellguth, J.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-10-01T23:00:00+00:00


Black Velvet

Amy war nervös. Sie hatte sich ihren besten Rock aus dunkelgrüner Seide mit hellgrünem Rankenmuster ausgesucht und über das schwarze Trägertop einen grünen Bolero gezogen. Wenn sie damit nicht hereinkam, dann gar nicht, denn etwas Schickeres besaß sie nicht. Wozu auch. Normalerweise machte sie um Clubs und ähnliches einen weiten Bogen.

Aber als sie jetzt nach oben blickte, war sie nicht sicher, ob ihr Outfit reichen würde.

Das Bryant Park Hotel war ein riesiges Gebäude aus glattem, schwarzem Stein. Die Schaufenster im Erdgeschoss reichten fast zwei Stockwerke hoch und gaben den Blick frei auf das sanft beleuchtete Rot des Innenraums. Darüber zierten zwei breite Reihen aus schlichtem, goldfarbenem Stuck die Fassade. Überhaupt konnte man von außen den Eindruck gewinnen, ein modernes Fantasy-Schloss vor sich zu haben.

Als der Pförtner ihr die Tür öffnete, trat Amy in einen langen Gang. Die Wände waren mit großen, roten Rechtecken bedeckt, die aussahen, als wären sie mit Leder bespannt. Links und rechts führte je eine Tür ab und am Ende des Gangs gab es links einen Aufzug.

Unschlüssig fragte sie den Pförtner, wo sie das Black Velvet finden könnte. Der warf einen sehr abfälligen Blick auf Otis und deutete dann schließlich doch geradeaus auf den Aufzug.

Sie gab dem Mann ein Trinkgeld, das ihn hoffentlich davon abhielt, irgendjemanden zu informieren, und ging so schnell sie konnte zum Aufzug.

Neben dem Knopf für den 26sten Stock befand sich ein goldenes Schild mit schwarzen, edel geschwungenen Buchstaben und Amy fragte sich ernsthaft, was ein Lederjacken-Rocker mit ausgefransten Hosen hier zu suchen hatte.

Als sich im obersten Stockwerk die Türen öffneten, fiel ihr erster Blick auf die Glasfront direkt gegenüber. Die gesamte Wand bestand aus einem breiten Panoramafenster und dahinter ergoss sich ein endloses Meer aus schwarzem Samt, auf dem die Lichter von New York City glitzerten wie Millionen winzige Diamanten. Amy hatte plötzlich eine ziemlich genaue Vorstellung davon, woher das Black Velvet seinen Namen hatte.

Eine Art Türsteher kam ihr entgegen. Der groß gewachsene Mann mit gepflegtem Dreitagebart und unglaublich breiten Schultern wollte sie schon mit einem Lächeln begrüßen. Aber das entglitt ihm sofort, als er Otis entdeckte. Sein Gesicht versteinerte.

Amy wurde ganz mulmig zumute und erwartete, ganz sicher, mit einem Fußtritt nach draußen befördert zu werden. Himmel, am liebsten hätte sie bei dem finsteren Gesichtsausdruck des Mannes sofort selbst die Flucht ergriffen, aber da kam ein junger Kerl auf sie zu. Er war dürr wie eine Bohnenstange, hatte langes, blondes Haar, das im Nacken zu einem Zopf gebunden war und eisgraue Augen. »Hi, du bist sicher Amy. Ich bin Chris und das hier ist unser guter John.«, er lächelte breit. »John ist ein bisschen kurz angebunden, aber er passt immer gut auf seine Gäste auf, nicht wahr?«

»Ist das Ryans Freundin?«, knurrte er.

»Das will ich doch schwer hoffen. Sonst müssten wir wohl von einem Angriff der Klonkrieger ausgehen.«

Der Blick des Türstehers blieb finster. Er musterte Otis, dann Amy und zeigte anschließend auf den kleinen Hund, der sich sofort winselnd hinter Amys Beinen versteckte.

»Das da muss hinter die Bar«, sagte John mit seiner unglaublich tiefen Stimme.



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